" aragri: default
Um einen guten Liebesbrief zu schreiben, musst du anfangen, ohne zu wissen, was du sagen willst, und ihn beenden, ohne zu wissen, was du gesagt hast.

Jean-Jacques Rousseau  


Wir schauen danach und wir sehen es nicht und wir nennen es das Unsichtbare
Wir lauschen darauf und wir hören es nicht und wir nennen es das Unhörbare
Wir tasten danach und wir berühren es nicht und wir nennen es das Unberührbare
Das Unsichtbare, das Unhörbare und das Unberührbare fließen zusammen in das Eine
Es gibt kein Licht, wenn es aufgeht
Es gibt kein Dunkel, wenn es untergeht
Unablässig, andauernd, aber es ist nicht in Worten auszudrücken
Und es kehrt zurück bis zum Nichts
Das nennt man unbestimmt und ungreifbar
Von vorne sieht man es nicht
Von hinten sieht man es nicht
Wer nach dem ursprünglichen Gewissen lebt, lebt im Heute
Und begreift alles, was jemals gewesen ist
Das heißt 'leben nach der Natur'

Tao Te King (Laotse) Kapitel 14
Anmerkung: Mit der zum Teil fatalistischen Ausrichtung des Tao habe ich meine liebe Mühe. Ich bin aber dennoch der Auffassung, dass jedes Kapitel ausreichend Anlass zur Selbstreflexion bietet. Das Tao zaubert immer wieder kleine und große Aha-Momente, die mir so sehr gefallen wie das Betrachten schöner Bilder oder das Hören anrührender Musik.
Wiki Daodejing
Da ich nicht hoffen kann, die Erben Brechts würden die Veröffentlichung dieses Gedichtes verzeihen, hier der Link auf einen mutigeren Homepageautoren:
Legende von der Entstehung des Buches Tao Te King auf dem Weg des Laotse in die Emigration